Unsere Mitglieder in Deutschland
Jane
Während meines Auslandsaufenthalts lebte ich in Borongan, der Provinzhauptstadt von Eastern Samar. Dort arbeitete ich im sozialen Projekt “Women and Children Protection Unit” (WCPU). Die WCPU steht misshandelten Kindern und Frauen zur Seite, bieten ihnen Zuflucht und Gehör für das Erlebte und begleitet die Betroffenen auf ihrem schweren Weg, das Geschehene zu verarbeiten um wieder Teil der Gesellschaft werden zu können. Die WCPU im Speziellen blieb vom Taifun glücklicherweise relativ unversehrt. In weiten Teilen der Stadt ist jedoch das Ausmaß der gewaltigen Kraft Hayans/Yolandas deutlich zu erkennen. Auch hier ist Unterstützung notwendig. Im vergangen März hatte auch ich die Möglichkeit, nach Eastern Samar zu reisen und mir ein eigenes Bild der zerstörerischen Hinterlassenschaften des Taifuns zu machen.
Mein derzeitiger Wohnort ist Dresden. Hier arbeite ich hier für einen gemeinnützigen Verein, der sich für von Gewalt und Kriminalität betroffene Menschen einsetzt.
Jan-Patrick
Mein „weltwärts“-Jahr habe ich in Hernani, einer kleinen Gemeinde in Eastern Samar, verbracht. Hier habe ich gemeinsam mit Renato Calvadores, dem Barangay Captain einer kleinen Ortschaft, eine Rainforestation Demonstration Farm geplant und umgesetzt. Genauer gesagt haben wir einheimische Bäume und Fruchtbäume auf von Elefantengras überwucherten Feldern ausgepflanzt. Aktuell studiere ich angewandte Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Osnabrück, lebe aber vorübergehend in Südostasien, um hier ein Auslands- und ein Praxissemester zu absolvieren.
Im Februar war ich in Hernani, um mich dort nach möglichen Projekten für das Waray Empowerment Network umzuschauen und um die ersten Stipendiaten zu treffen. Hernani hat die volle Stärke des Taifuns zu spüren bekommen, ein Großteil der Häuser wurden von den Tsunami-ähnlichen Fluten zerstört. Yolanda/Haian hat viele Palmen entwurzelt oder beschädigt, wodurch den Menschen, die wie fast überall in Eastern Samar vom Kokosnussanbau abhängig sind, die Einkommensgrundlage genommen wurde.
Es hat mich sehr beeindruckt zu sehen wie motiviert die StipendiatenInnen eigene Projekte auf die Beine gestellt und in kürzester Zeit umgesetzt haben. So konnte ich miterleben, wie die beiden Stipendiaten Joseph und John Rey zusammen mit einer Gruppe hochmotivierter Jugendlicher aus Hernani das Verteilen von Saatgut und Schulmaterial in der Gemeinde organisierten. Die Zusammenarbeit mit dieser Truppe hat viel Spaß gemacht und gezeigt, dass hier noch viel Potential im Verborgenen liegt!
Mathis
Im Rahmen meines Zivildienstes verbrachte ich ein Jahr von 2009 bis 2010 in Eastern Samar, auf den Philippinen. Dort lebte ich in der recht überschaubaren, wenn auch Provinzhauptstadt Borongan an der Küste des pafizischen Ozeans. Ein Jahr ist eine lange Zeit und so hatte ich die Möglichkeit in diversen Projekten mitzuarbeiten. Zum einen verbrachte ich einige Stunden in der Woche im ortsansässigen öffentlichen Krankenhaus und half dort bei kleineren Aufgaben, zum anderen arbeitete ich an der Eastern Samar State University und half bei der Vorbereitung uns Durchführung von medizinischen Aufklärungsprogrammen für abgelegene ländliche Dörfer.
Seitdem ich zurück bin, lebe ich in Berlin und studiere seit Frühling 2011 Humanmedizin an der Berliner Charité.
Nebenbei denke ich immer noch häufig an meine Zeit auf den Philippinen und versuche, so gut es geht, den Kontakt mit den Menschen vor Ort aufrecht zu erhalten, sodass ich schockiert war von den Bilden und Berichten, die ich im November 2013 zu sehen und hören bekam von den Urgewalten namens Hayan/Yolanda, die ganze Landstriche ausradiert haben. Im März 2014 bin ich mit einer anderen ehemaligen Freiwilligen wieder auf die Philippinen geflogen damit wir uns ein Bild von der momentanen Lebenssituation der Menschen machen können und um unser Projekt das „Waray Empowerment Network“ voranzubringen.
Ingo
Ich verbrachte mein Weltwärtsjahr im kleinen Ort Hernani in Ostsamar in einem Projekt der Wiederaufforstung von endemischen Bäumen gemeinsam mit Jan-Patrick, ehe es mich später nach Borongan, ca. 50 km weiter nördlich in der Provinz verschlug. Die Bilder von Taifun Yolanda im Jahr 2013, der Hernani schwer traf, veranlassten mich gemeinsam mit den anderen Mitgliedern auf Suche nach Unterstützung zu gehen; zunächst für die Nothilfe später dann auch für den langfristigen Wiederaufbau und die Entwicklung der Region.
Derzeit studiere ich Rettungsingenieurwesen an der Technischen Hochschule Köln. Das Jahr auf den Philippinen hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich diesen Studiengang für mich gewählt habe.