Category Archives: Blog

“Zurück nach Hause” – Ein weiterer Bericht

Ein weiterer Bericht eines Freundes, der während des Typhoons nicht in seiner Heimatstadt war und jetzt die Zerstörung mit eigenen Augen sieht.

Im folgenden die Übersetzung:

“Als ich am Daniel Z. Romualdez Flughafen in Tacloban City ankomme, kann ich den Schaden sehen, den der letzte Taifun Yolanda (Haiyan) verursacht hat. Mehr als 26 000 Passagiere stehen an um einen Flug nach Cebu oder Manila zu erwischen. Da keine öffentlichen Verkehrsmittel verfügbar waren, entschied ich mich vom Flughafen aus zu der Coca-Cola Abfüllstation zu laufen. Die Luftqualität war sehr schlecht, wahrscheinlich wegen den vielen Leichen, die bisher noch nicht geborgen waren. Von da aus lief ich Richtung Campetic, Palo. Es ist das erste Mal, dass ich verbrannte Leichen auf der Straße sehe, die hoffnungslose Umgebung machte mich mutlos. Dies lag jenseits meines Vorstellungsvermögens. Als ich in Campetic, Palo ankomme, warten bereits viele Leute, die von hier weg wollen. Die Polizei schwärmt aus und versucht, die Sicherheit aufrechtzuerhalten. Sie schafften es sogar für Reisende wie mich Transportmöglichkeiten mit Hilfe privater Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Auf dem Weg zu meiner Heimatstadt Dulag sah ich zerstörte Häuser, entwurzelte Bäume und weit verstreuten Unrat auf den Staßen liegen. Dann kam ich in meinem Dorf (Barangay 1 Rizal) an und war sehr erleichtert meine Familie wohlauf vorzufinden. Obwohl unser Haus beschädigt wurde hatten wir Glück, dass jeder überlebt hat. Ich sehe folgende Probleme: Es fehlt an Nahrung, Medizin und sauberem Trinkwasser. Nahrungsmittel werden an manchen Orten gehortet, vor allem in Tacloban und erreichen somit keine ländlichen Gebiete wie Dulag, der Gegend, aus der ich komme. Medikamente fehlen vor allem, weil Apotheken und Drogerien geplündert und zerstört wurden. Da zudem alle Häuser zerstört wurden, brauchen die Leute vorübergehende Unterkünfte, z.B. Zelte. Ich appelliere an die Güte der deutschen Freiwilligen uns in irgend einer Weise zu helfen. Habt vielen Dank und Gott segne euch!”

Und hier das Original:

“Approaching near the Daniel Z. Romualdez Airport in Tacloban City, I can see the damage caused by the recent typhoon Yolanda (Haiyan). A lot of passengers waiting on the line to be airlift either in Cebu or Manila (more than 26,000). No public transportation was available so I decided to walk from the airport going to the Coca-Cola Bottlers plant. Air quality is very bad. Probably from the dead bodies that were not recovered yet. From there, I walked going to the Campetic, Palo. It is my first time to see burned bodies on the street. Establishments were looted. I can’t see any houses without damage. Less people on the street. The melancholic environment was so depressing. I can’t imagine that it will happen. Reaching Campetic, Palo, a lot of passengers are waiting. Police officers are scattered to maintain safety and security. They even managed to arranged transportation to those passengers like me by hitching on private vehicles.

On my way to my hometown Dulag, I saw houses ravaged, trees were uprooted, and debris scattered on the ground. Upon arrival in my village (Brgy. Rizal), I was glad that all my family members were safe. Though our house was danaged, we’re still lucky that my family survived.

Here’s the problem: Lack of food, medicines and safe drinking water. Food are being hoarded in some places. Mostly in Tacloban City. They don’t arrive in rural areas like mine in Dulag. Medicines are lacking also because pharmacies and drugstores were looted and destroyed. safe drinking water is also the main concern. Water pipes were damaged. Since all houses were damaged, the people needs temporary shelter like tent.

I plead from your humble heart (German volunteers) to help us in any way. Thank you so much and God will bless you!”

Fernando L.

Überlebt

Im Folgenden berichtet die 24-jährige Niccole, die sich zur Zeit des Typhoons in Tacloban aufhielt, über die Geschehnisse, nachdem Haiyan auf Tacloban traf. Niccole ist eine Bekannte von uns, die momentan von uns u.a. finanzielle Unterstützung erhält, um weiteren Betroffenen mit Nahrungsmittelpaketen zu helfen.

Tacloban. Der starke Wind und der Regen begannen gegen zehn Uhr am Abend des 7. Novembers. Zunächst beobachteten wir das Wetter, ehe wir uns schließlich entschieden, unseren aktuellen Aufenthaltsort zu verlassen, in der Hoffnung woanders sicherer zu sein.
Der Wind wurde heftiger, Bäume begannen unter seiner Last umzustürzen und auf Häuser zu fallen. Wir versuchten ruhig zu bleiben, aber die Angst in unseren Gesichtern war dennoch deutlich zu erkennen.
Plötzlich brach Wasser vom Meer in die Straßen, innerhalb von nur weniger Sekunden stand es zwei Meter hoch und riss selbst Autos mit sich.
Das Haus, in dem wir uns eben noch aufgehalten hatten, wurde unmittelbar geflutet und wir waren heilfroh, es noch rechtzeitig verlassen zu haben. Die Wassermassen trieben uns durch die Straßen. Bäume, Kühlschränke, Holztrümmer und selbst Autos wurden nun vom starken Wind mitgerissen.

Besonders große Angst hatte ich um einen Jungen, der mit uns unterwegs war, doch er blieb durchgängig tapfer, ja er weinte nicht einmal.

Read more

1 2 3